Magnetsturm am Wochenende vorhergesagt
Das NOAA-Weltraumwetterprognosezentrum rechnet in den nächsten zwei bis drei Tagen mit einem geomagnetischen Sturm der Kategorie G1 bis G2. Polarlichter wären dann theoretisch auch in Deutschland möglich.
Auf den Aufnahmen des Solar Dynamics Observatory (SDO) erkennt man ein zentrales koronales Loch in der Korona. Was genau koronale Löcher sind und wie sich diese auf unser Weltraumwetter Auswirken, haben wir im unteren Abschnitt kurz zusammengefasst.
Bereits während der letzten Rotation verursachte der ausströmende Sonnenwind aus dem Koronaloch mäßige geomagnetische Sturmbedingungen (Kp6) und verursachte dabei Sonnenwindgeschwindigkeiten von bis zu 750km/s. Dies wären sehr gute Bedingungen für Polarlichter in den hohen und mittleren Breitengraden.
Polarlicht in Deutschland
Das Polarlichter nur in hohen Breiten auftreten ist ein Irrglaube. Es gibt jedes Jahr mehrere Polarlichtsichtungen aus Deutschland. Bei besonders intensiven magnetischen Stürmen verschiebt sich das Polarlichtoval nach Süden und kann so auch in mittleren Breiten zu Polarlichtern führen. Durchschnittlich kommt es im Jahr zu ca. 10 – 20 Polarlichtsichtungen in Deutschland.
Es muss nicht unbedingt eine heftige Sonneneruption sein welche einen schweren magnetischen Sturm auslöst. Auch der aus koronale Löchern austretende Sonnenwind kann das Erdmagnetfeld zusammendrücken und so Polarlichter erzeugen.
Weltraumwetter-Lexikon
Geomagnetischer Sturm
Die Erde befindet sich in einer Art magnetischer Blase, der Magnetosphäre. Diese schützt uns vor dem Sonnenwind. Trifft ein Sonnensturm die Erde, stört er die Magnetosphäre und löst einen geomagnetischen Sturm aus. Polarlichter treten auf. Satelliten können beschädigt oder Funkverbindungen und elektrische Leitungen gestört werden.
Korona
Die äusserste Schicht der Sonnenatmosphäre kann man bei einer Sonnenfinsternis von Auge sehen. Sie besteht aus bis zu zwei Millionen Grad Celsius heissem Gas.
Koronales Loch
Ein koronales Loch ist ein Bereich in der Sonnenkorona mit einer niedrigeren Temperatur und Dichte als in der Umgebung. Auf Sonnenbildern erkennt man ein koronales Loch als grösseren, dunklen Bereich. Hier kann Plasma austreten und sich als Sonnenwind im Weltraum verbreiten.