Heute vor genau einem Jahr war unser erster Artikel in der Heilbronner Stimme
Smartphone und Internet zum Trotz: CB-Funker-Gemeinde wächst wieder
Von der Redakteurin
Claudia Kostner / Heilbronner Stimme
Wenn es wieder wärmer wird, werden wieder mehr Berge besetzt sein“, weiß Mirco Andrae alias „Morpheus“. Sein Lieblingsplatz ist der Heuchelberg bei Leingarten. Unterhalb der
Warte, auf 300 Metern Höhe, parkt er sein Auto, baut seinen 5,50 Meter hohen Alumasten mit zugehöriger Antenne auf, packt den Funkkoffer aus und nimmt Kontakt auf zur Außenwelt. Seit seiner Kindheit „in der tiefsten DDR“ ist Andrae CB-Funker. Vor etwas mehr als einem Jahr hat er die HN DX-Group gegründet mit mittlerweile 207 Mitgliedern.
Geheimnisvoll Die wenigsten kennt der Industriebuchbinder persönlich. Und genau das ist es, was ihn an seinem Hobby reizt: „Das Geheimnisvolle.“ Er habe viele Freunde, mit denen er schon jahrelang funke. „Aber ich weiß nicht, wie sie aussehen.“ Sie treffen sich nicht in
der Kneipe oder auf dem Fußballplatz, sondern auf 27 Megahertz, dem Elf-Meter-Band.„Jedermannfunk“ schimpft sich das. Da braucht man keine Lizenz“, erklärt Gabriel Ohmüller – einer der wenigen, die Mirco Andrae (36) von Angesicht zu Angesicht getroffen hat. Nachts um halb eins ist „Fledermaus“ spontan auf die Heuchelberger Warte gefahren,
um „Morpheus“, den Organisator des gerade laufenden FM-Contests, eines zweitägigen Funkerwettbewerbs, kennenzulernen. Ohmüllers QTH, wie der Standort in der Funkersprache genannt wird, ist normalerweise auf dem Geigersberg bei Lauffen.